Hyperhidrose

Etwa 1 Million Deutsche leiden unter der sogenannten Hyperhidrose, also dem krankhaft-übermäßigen Schwitzen. Diese Erscheinung ist mitunter örtlich begrenzt und betrifft vor allem Hände, Achselhöhlen und Füße, kann mitunter auch den ganzen Körper befallen und tritt sehr oft als Begleiterscheinung verschiedenster Krankheit auf. Eigentlich ist das Schwitzen eine normale Erscheinung des Körpers, dient zur Regulierung der Körpertemperatur und in Zusammenhang mit einer normalen Erkrankung zum Abtöten von Krankheitserregern. Doch bei der Hyperhidrose geht die Produktion des Schweißes weit über das Normale hinaus und die Betroffenen schwitzen ständig oder werden von Schweißausbrüchen geplagt.

Folgen

Nun ist für die Betroffenen nicht nur der feuchte Schweiß ein Problem, sondern sie werden auch mit psychischen Unannehmlichkeiten belastet. Der Schweiß ist ihnen unangenehm und peinlich, da ja neben der Näßebildung der mitunter auftretende Geruch sehr frustrierend ist. Der Kranke vermeidet den direkten Kontakt zu den Mitmenschen, drückt sich um das Händeschütteln und trägt Kleidung, die den Schweiß gut aufnimmt und eine Fleckenbildung verhindert. Der Verbrauch an geruchsdeckenden Ingredienzien ist sehr hoch, das Duschen wird fast zur Phobie, wodurch die Haut nun wieder neu geschädigt wird und weitere krankhafte Veränderungen auftreten können. So werden bei einer Hyperhidrose Begleiterscheinungen wie Fußpilz, Neurodermitis sowie Ekzeme auftreten und die Haut wird anfällig für Viren, Pilze und Bakterien.

Ursachen

In der Medizin wird zwischen der primären und der sekundären Hyperhidrose unterschieden, wobei die Primäre die häufigste Form ist.

Primäre Hyperhidrose

Die Ursachen der primären Hyperhidrose sind weitestgehend unbekannt. Es wird vermutet, dass diese Form mit der Pubertät, aber auch mit Stress und Nervosität zusammenhängen und schon bei geringster körperlicher Anstrengung auftreten kann.

Sekundäre Hyperhidrose

Die Sekundäre dagegen wird als Folgeerscheinung verschiedenster Krankheiten angesehen, wobei die Überfunktion der Schilddrüse, die Wechseljahre, Diabetes, natürlich Malaria, aber auch bei Tuberkulose, hier besonders Nachtschweiß, die wohl häufigsten Verursacher sind.

Behandlung

Um eine gezielte Therapie ansetzen zu können, muss mittels einer Schweißmengenmessung eine Diagnose über die Art der Erkrankung gestellt werden. Dabei wird festgestellt, ob eine Behandlung der Grunderkrankung, sekundäre Hyperhidrose, oder eine örtliche Behandlung, primäre Hyperhidrose, angesetzt werden muss.

So wird bei der Primären das Tragen von Achselpads oder der Einsatz von Gerbstoffpudern oder Bädern aus Eichenrindenextrakt empfohlen. Auch Antitranspiranten, sind jeder Apotheke erhältlich, können auf die Haut aufgebracht werden.

Bei schwerer Hyperhidrose können mittels operativer Eingriffe die für die Schweißabsonderungen verantwortlichen Nervenknoten und Fasern ausgeschaltet werden, was jedoch mit einer ganzen Reihe von Risiken und Nebenwirkungen begleitet wird. Alternativ kann auch eine medikamentöse Behandlung erfolgen, die aber von Übelkeit, Schwindelanfällen, bis hin zu Verstopfungen und Mundtrockenheit führen kann.

Wie eine solche Therapie nun beschaffen sein soll, kann letztlich nur von einem Fachmann bestimmt werden, an den man sich vertrauensvoll wenden sollte, um weitere Unannehmlichkeiten zu minimieren.